Heute waren wir zunächst wieder in Loveč, wo es, was wir erst heute erfahren haben, gar keine richtige archäologische Dauerausstellung gibt. Es gibt aber ein kleine Ausstellung im Gebäude der mineralogischen Sammlung, und die ist super!
Hier liegen nämlich vor allem Funde aus der Devetaki-Höhle und aus Bežanovo, darunter also einiges Material aus der späten und finalen Kupferzeit. Toll auch, dass nichts in Vitrinen liegt und einfach so angefasst werden kann. Maja Valentinova zeigte uns im Museumsmagazin außerdem noch weitere Funde aus Bežanovo sowie eine Reihe von Statuetten, auch wiederum vor allem aus der Devetaki-Höhle. Das Magazin liegt in der sehr hübschen Altstadt von Loveč, aus der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt, südlich der Osăm, die von einer sehr schönen überdachten Fußgängerbrücke überspannt wird. Wer will, kann sich hier außerdem ein Levski-Museum anschauen.
Danach führte unser Weg noch mal durch Pleven, nach Norden und damit zum zweiten und letzten Mal an die Donau, genauer gesagt ins malerisch am steilen Donauufer gelegene Orjahovo. Dorthin (ins kleinste aller besuchten Museen) führte uns vor allem das Fragment einer frühbronzezeitlichen Statuette thessalischen Typs, von der Fundstelle Kaleto. Denica Petrova war so freundlich, uns nicht nur das Museum, sondern auch die nicht-ausgestellten Funde dieser Fundstelle zu zeigen. Bemerkenswert ist, dass es in der Region um Orjahovo relativ viel bronzezeitliches Material zu geben scheint, jedoch relativ wenig Kupferzeit.
Das Wetter hatte sich übrigens schon im Laufe des Morgens so weit gebessert, dass man wirklich einen herrlichen Blick über die Donau nach Rumänien hatte. Im Gegensatz zum bulgarischen Ufer ist die rumänische Donauseite nämlich brettflach:
Dank des guten Wetters und der schönen Landschaft war es heute auch sehr angenehm zu fahren, und das, obwohl wir heute mit ca. 210km (wegen des Lovečumwegs) eine der größten Etappen zu bewältigen hatten.
Tja, und jetzt sitzen wir in Vraca. Erster Eindruck: Wow. Ohne die anderen Städte beleidigen zu wollen, aber Vraca ist ob seiner Lage am Fuße des Balkans sicher eine der schönsten der bislang besuchten Städte. Wobei zu diesem Eindruck das herrliche Frühlingswetter sicherlich ebenso seinen Teil beiträgt wie Hotel und Restaurant. Die sind nämlich gleichermaßen super. Zum zweiten Mal einen Sač gegessen, ein buntes Pfannengericht mit Fleisch und Gemüse, das direkt im Topf bzw. in der Pfanne serviert wird. Außerdem Abendspaziergang im Park gemacht. Wirklich ein toller Abschluss der Fahrt. Morgen früh geht es ins Museum und danach wieder ins vertraute Sofia.